Casa Casi – Tech für Feinschmecker
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Meta baut den Twitter-Killer
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Meta baut den Twitter-Killer
Schießt ausgerechnet Mark Zuckerberg den Vogel ab?
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Geht es Twitter und dessen Noch-CEO Elon Musk jetzt langsam doch an den Kragen? Es formiert sich nämlich ein neuer “Kurznachrichten-Dienst” – und der entsteht ausgerechnet bei Meta, unter der Ägide des Mark Zuckerberg!

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Manchmal passieren halt doch noch ganz wundersame Dinge im Netz. Beispielsweise dann, wenn Facebook-Verweigerer Palle in der laufenden Casa-Casi-Aufnahme zum Schluss kommt, dass er künftig wieder genau dort, also auf Facebook, aktiv sein wird.

Was um Gottes willen treibt ihn dazu? Vermutlich ist es folgende alte Redensart, die es am treffendsten erklärt: Der Feind meines Feindes ist mein Freund! Ihr ahnt schon, worauf es hinausläuft: Sascha Pallenberg und Mark Zuckerberg sind beide ungefähr ähnlich riesige Anhänger des Tesla-Twitter-SpaceX-Zampanos Elon Musk.

Ach, apropos Musk: Hier hab ich ein schönes Video über den Kollegen gefunden. Wer von euch bereits im Thema ist, wird vermutlich nicht viel Neues erfahren. Aber es ist unterhaltsam aufbereitet und fasst die “Großartigkeit” des Elon Musk schön kompakt zusammen:

Drei Gründe, wieso “Barcelona” ein Hit wird

Zunächst einmal: Wir wissen noch gar nicht, wie der Spaß heißen wird. Unter dem Arbeitstitel “Barcelona” wurde der kommende Twitter-Konkurrent im März erstmals erwähnt, aber auch “P92” bzw. “Project 92” geistern als Projektnamen umher.

Wichtiger als der Name ist allerdings das, was hinter diesem Dienst steckt, denn es sind immerhin schon viele Services angetreten, um Twitter das Wasser abzugraben. Der prominenteste Name ist da wohl Mastodon. Der dezentrale Dienst aus Deutschland ist einer der größten Profiteure von Twitters “Muskapaden”.

Dann gibt es noch Bluesky vom Twitter-Gründer Jack Dorsey, oder Dienste wie Post oder Spoutible – oder gar die recht neuen “Notes” hier auf Substack. Aber nichts hat wirklich so einen Impact oder ist weit genug verfügbar, um Twitter gefährlich werden zu können.

Meta könnte das jetzt ändern und das hat meines Erachtens drei Gründe:

1. Elon Musk selbst!

Nach wie vor taumelt Twitter und Elon scheint weiterhin bemüht, möglichst schnell möglichst viele Nutzer:innen und Werbetreibende vom Hof jagen zu wollen. Musks Nachfolgerin als CEO sitzt in den Startlöchern, aber ich bezweifle arg, dass damit wirklich Ruhe einkehren wird im Twitter-Hauptquartier.

2. Der dezentrale Ansatz

Auch darüber sprechen wir im Podcast. Metas Twitter-Killer soll dem Vernehmen nach wie Mastodon und das Fediverse aufs Activity-Pub-Protokoll setzt. Möglicherweise ist “Barcelona” aka “P92” damit sogar voll interoperabel mit Mastodon. Das wird ein paar Gralshütern dort vermutlich nicht schmecken, ist generell gesehen aber wirklich ein großes Ding.

Wenn ihr auf Mastodon unterwegs seid, werdet ihr wissen, dass es ein klitzekleines bisschen komplexer ist, dort loszulegen, verglichen mit Twitter. Aber durch die ganz unterschiedlichen Instanzen genießt ihr dort ein deutlich höheres Qualitätsniveau und es kann viel besser interveniert werden, wenn es um Fakes, Hassrede und Bots geht.

Falls ihr dort noch nicht am Start seid: Unten in den Show Notes habe ich euch noch mal Palles Mastodon-Anleitung verlinkt, die er auf MeTacheles veröffentlicht hat.

Zieht Meta das jetzt konsequent durch mit dem dezentralen Ansatz, wäre das nicht weniger als ein Paradigmenwechsel unter den großen Social-Media-Services und würde auch die Einstiegshürde weiter absenken.

3. Meta hat die Leute!

Dritter und letzter Grund, wieso Metas Twitter-Konkurrent abheben wird: Die Leute, die bereits an Bord sind. Damit meine ich gar nicht mal die Menschen, die oben auf ihrer Abrechnung “Meta” stehen haben. Ich bin davon überzeugt, dass gutes Personal dafür sorgt, dass es technisch keinerlei Schwierigkeiten gibt beim Twitter-Nachbau.

Viel mehr meine ich also die Leute, die den Service dann tatsächlich nutzen. Seht euch dazu mal folgende Screenshots an, die jüngst veröffentlicht wurden (auch den Tweet dazu findet ihr in den Show Notes unten):

Was ihr da seht, ist etwas, was Twitter sehr ähnlich sieht. Und gleichzeitig ist es etwas, was jedem bekannt vorkommt, der Instagram nutzt. Jeder, egal ob treue(r) Instagram-Nutzer:in oder bislang nur bei Twitter unterwegs, wird sich dort auf Anhieb zurechtfinden.

Ich bin zudem nicht so blauäugig zu glauben, dass Meta jedes seiner Produkte erfolgreich in den Markt drückt. Dafür gibt es genügend Gegenbeispiele. Aber wenn ich trotz aller negativen Punkte, die uns nach wie vor natürlich zu Facebook und Instagram einfallen, dort noch unterwegs bin, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich dort zumindest auch einmal reinschnuppere, was ein neuer, text-basierter Dienst zu bieten hat.

Das bedeutet wiederum, dass Meta sich diese schiere Größe zunutze machen kann – etwas, was Mastodon und Co nicht in die Waagschale werfen können. Zuletzt waren zwei Milliarden Menschen täglich auf Facebook unterwegs. Knapp drei Milliarden nutzen sogar täglich irgendeinen der Meta-Dienste (neben Instagram zählt dazu auch noch der Messenger und WhatsApp).

Wenn also P92 an den Start geht, werden sehr schnell viele Millionen Nutzer:innen dafür sorgen, dass man Twitter einen spürbaren Schlag verpassen kann. Wir wissen bereits, dass sich Meta in der derzeit stattfindenden sehr limitierten Testphase um Influencer:innen und Prominente bemüht – auch so wird man sicher versuchen, Menschen von Twitter rüberzuholen.

Okay, wir sollten uns nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Erst einmal muss der Vogel (oder besser gesagt der Vogel-Jäger) abheben. Dann sehen wir erst, wie solide der Service funktioniert, ob er eher Twitter oder eher Instagram ähnelt, ob er tatsächlich mit Mastodon interoperabel ist usw.

Erst dann können wir wirklich einschätzen, was technisch von dem Tool zu halten ist und auch erst dann werden wir sehen, ob sich eine kritische Nutzer-Masse auf das Ding einlässt. Aber was wir jetzt bereits absehen können: Die geschaffenen Voraussetzungen sind blendend und lassen wirklich hoffen, dass Meta da zuletzt tatsächlich irgendwas verstanden hat.

Warten wir also mal ab, was Zuckerberg und sein Team da abliefert. Bis dahin könnt ihr uns gerne schon erzählen, welche Ideen ihr zum “Twitter-Killer” habt. Gerne hier in die Kommentare, ebenso aber auch gerne als Sprachnachricht an unsere Nummer. Die findet ihr wie immer unten!


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Casa Casi 103: Show Notes

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Ein Tisch, ein rot-weißes Tischtuch, drei Teller Pasta und eine Flasche Wein. Das ist das wöchentliche Setup für ein Gespräch zwischen drei Freunden, die sich über Technik, Musik und manchmal sogar Fußball unterhalten. Die Show dauert nicht länger, als es dauert, einen guten Teller Pasta zu essen. Der Inhalt ist wie eine Mahlzeit – abwechslungsreich und immer unterhaltsam.