Wir müssen über Elon Musk reden – und darüber, was er mit Twitter anstellt. Und vielleicht auch ein bisschen darüber, wieso sich ausgerechnet Mark Zuckerberg gerade ins Fäustchen lacht.
Bevor es loggeht: Ihr findet den Podcast hier oben im Artikel und bei Apple oder Spotify und auf diversen Podcast-Plattformen wie u.a.: Google oder als RSS-Feed.
Wir würden uns riesig freuen, wenn ihr uns weiterhin supportet. Abonniert uns, bewertet und teilt unsere Inhalte und lasst uns wissen, wie euch die Texte und Podcast-Episoden gefallen. Besten Dank dafür!
Heute steige ich mal ein wenig anders in den Artikel zur Podcast-Folge ein: nämlich mit einem Blick hinter die Kulissen! Wie kommen wir zu den Themen, über die wir uns im Podcast unterhalten? Meistens schlage ich etwas vor und frage, ob die beiden Jungs Bock drauf haben. Hin und wieder legen natürlich auch Palle oder Fabi ein Thema vor, und manchmal ist ein Thema einfach so dominant, dass man gar nicht dran vorbeikommt in der Woche – beispielsweise ein iPhone-Launch oder Ähnliches.
Für diese Woche habe ich vorgeschlagen, dass wir dringend mal wieder über Twitter und Elon Musk reden sollten. Der Auslöser waren die Lese-Limits, mit denen Elon Musk aus dem Nichts die Twitter-Nutzer:innen konfrontierte. Aber wir wollten auch darüber reden, dass Twitter Ende Mai aus dem EU-Pakt gegen Desinformation ausgestiegen ist und in der Folge die zuständige “Anti-Fake-News-Chefin” bei Twitter von Bord ging.
Logischerweise kann man in diesen Tagen auch nicht über Twitter reden, ohne über Threads sprechen zu müssen – Mark Zuckerbergs Instagram-gefärbter Twitter-Klon. Und ganz ehrlich: Fabi war zunächst nicht völlig überzeugt. Er befürchtete ein wenig, dass das reines Twitter-Bashing bzw. Musk-Bashing ohne Substanz werden könnte.
So betrachtet glaube und hoffe ich, dass wir die Situation um Twitter einigermaßen realistisch eingeschätzt haben, ohne dass es in blindes Bashing ausartete.
Ist Twitter am Ende?
Ein Floskel-Klassiker ist ja der Satz von den Totgesagten, die länger leben. Und wir befürchten, dass es auf Twitter ähnlich läuft. Am schönsten wäre es ja, wenn wir ein ursprüngliches Twitter zurückbekämen, auf dem nicht ein durchgeknallter Milliardär von Meinungsfreiheit spricht, während er das Sagbare dort einfach nur stramm nach Rechts verschiebt.
Das wird aber nicht passieren. Dass jetzt – temporär – limitiert wird, wie viel man dort lesen darf und diese Limits für nichtzahlende Nutzer:innen sagenhaft niedrig ist (er startete mit 600 Tweets und versprach uns nach 800 Tweets dann ein Limit von 1.000 Tweets), bestätigt das nochmals.
Aber, und auch darüber sprechen wir im Podcast, deswegen blutet Twitter aktuell noch nicht aus. Das liegt an den fehlenden Alternativen, die allesamt keine kritische Masse erreichen und auch daran, dass – vermutlich aus genau diesem Grund – viel zu viele Institutionen, TV-Sender, News-Outlets, Promis etc. einfach trotzdem auf Twitter bleiben.
Aber genau da wird es jetzt spannend. Es gab in jüngster Vergangenheit immer so Momente, in denen auf Twitter etwas besonders Dummes passierte und in der Folge Menschen zu Mastodon abwanderten. Wir reden hier aber von Leuten, die dort nur sporadisch unterwegs sind (so wie ich, shame on me), oder nur in homöopathischen Dosen tatsächlich komplett zu Mastodon migrieren.
Spannend wird es deswegen, weil jetzt Threads da ist. Donnerstag startete dieser Twitter-Klon von Meta und da schließt sich wieder der Kreis mit dem Hinter-die-Kulissen-Blicken hier in der Casa Casi: Mein Plan war nämlich, hier heute nicht viel über Elon Musk zu tippen und mich stattdessen auf Threads zu fokussieren.
Aber auch da haben wir Drei die Köpfe zusammengesteckt und nochmals überlegt, was wir tun wollen. Deswegen verschieben wir unser eigentlich geplantes Thema und widmen uns nächste Woche dann lieber ausführlich Threads. Wir reden dann über die Chancen, dass wir es hier tatsächlich mit einem richtigen “Twitter-Killer” zu tun haben, aber auch darüber, wieso die EU eigentlich noch in die Röhre schaut, wie man sich dennoch dort anmelden kann aus Deutschland, und natürlich sprechen wir auch darüber, was Threads bis dato taugt.
Ohne zu viel aus dem heutigen Podcast zu spoilern: Auch da wird es nicht nur um die technische Seite gehen, sondern wie heute in der Episode auch immer um den gesellschaftlichen Kontext. Die eine Sache ist nämlich, was Elon Musk aus technischer Sicht mit Twitter veranstaltet – und die andere Sache dreht sich um das Verschieben des Diskurses und um die Art und Weise, wie wir miteinander diskutieren.
Das ist leider auch die fiese Kröte, die ihr heute schlucken müsst: Es ist eher eine Folge, die arm an Gags ist. Zu deprimierend ist das, was auf Twitter passiert und welchen Impact das auf unsere Gesellschaft alles hat.
Also, ihr Lieben: Haltet durch – ich hab mein fünfzigköpfiges Gag-Autoren-Team angespitzt, mir ein paar Spitzen-Sprüche für die nächste Folge zu kredenzen, um das gewohnte Gag-Lavel in der Threads-Folge wieder zu erreichen ;-)
Unterdessen würde ich mich freuen, wenn ihr uns in den Comments verratet, wie ihr die Lage bewertet: Ist Twitter am Arsch oder noch nicht? Inwieweit seht ihr auch einen Zusammenhang zwischen Twitter und dem Ton, in dem wir im Netz diskutieren bzw. in dem wir generell heutzutage diskutieren? Und ist vielleicht ausgerechnet Threads von Meta die große Hoffnung, die Elon Musk auf Twitter den Saft abdreht?
Abonniert die Casa Casi und unterstützt damit unsere Arbeit. Fettes Dankeschön!
Casa Casi 109: Show Notes
Wir wollen euer Feedback! Diskutiert mit uns unter diesem Beitrag und verratet uns eure Meinung. Ihr könnt euch aber auf WhatsApp, Signal und Threema mit Sprachnachrichten (und natürlich auch Textkommentaren) beteiligen. Wir freuen uns auf eure Reaktionen, auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge und natürlich auch auf spannende Themenvorschläge. Hier ist unsere Telefonnummer und unsere Threema-ID für euer Feedback:
Telefonnummer: +49 160 98090008
Threema-ID: EB6YBNSE
Dir hat diese Ausgabe der Casa Casi gefallen? Dann teile diesen Artikel und unseren Podcast doch mit deinem Netzwerk. Fettes Dankeschön dafür!
Ein Tisch, ein rot-weißes Tischtuch, drei Teller Pasta und eine Flasche Wein. Das ist das wöchentliche Setup für ein Gespräch zwischen drei Freunden, die sich über Technik, Musik und manchmal sogar Fußball unterhalten. Die Show dauert nicht länger, als es dauert, einen guten Teller Pasta zu essen. Der Inhalt ist wie eine Mahlzeit – abwechslungsreich und immer unterhaltsam.
Blutet Twitter jetzt langsam aus?